Arbeitsniederlegung

Unsere Rechner haben heute eine Gewerkschaft gegründet und sind sofort in einen mehrstündigen Warnstreik getreten. Forderungen wurden nicht gestellt. Warum streiken die? Für mehr Strom? Oder für nur grünen Strom? Oder bessere Arbeitsbedingungen? Vielleicht wollen sie auch nur noch von Menschen bedient werden, die sich mit ihrer Technik auskennen. Mit mir brauchen die da nicht zu rechnen.
Ka

Patentreif

Gerade kam eine Kundin mit einem Hörbuch zu mir. "Der Automat hat mir das nicht zurückgenommen, es sind aber alle CD drin." Stimmte auch, es fehlte aber das Booklet. Sage ich ihr und sie darauf. "Ach, merkt das der Automat am Gewicht?" Das wäre mal eine technische Lösung. Dann könnten wir am Ende wirklich alles sichern. Ob ich das dem Hersteller verrate?
Ka

Häh?

Zehnjähriger geht vorbei. Bleibt stehen. Schaut mich (an der Info sitzend) an und fragt: "Ist das ein echter Tisch?"
De

Gut möglich

dass ich was verpasst habe. Offensichtlich findet im Erdgeschoss gerade eine Messe für Kinderwagen statt. Kaum noch Platz genug um den Ausgang zu erreichen. Das muss ich aber, denn für heute habe ich genug Fehlleistungen vollbracht.
Ka 

Klassiker

Ich spreche folgende Sätze, die eigentlich immer bei der Anmeldung kleiner Kinder kommen, schon stumm mit.
Mutter/Vater im betulichen Ton: "Jetzt bekommst du einen eigenen Ausweis!"
und später "Da hast du dir ja eine tolle Farbe für den Ausweis ausgesucht."
De

Aus einem Protokoll erfahren

"Gleichstellungsorientierte Haushaltssteuerung". Das gibt es offenbar tatsächlich. Verstehe ich ebenso wenig wie "Visionsprozeß". Ich komme nicht mehr mit. Vielleicht nimmt mich ja die Müllabfuhr noch.
Ka

Wir nennen zwar

eigentlich keine Namen, doch das ein Studierender von einer streng katholischen Hochschule  mit Nachnamen "Geist" heißt, es ist einfach zu schön. Warum er sich ausgerechnet auch noch bei uns anmeldet? Die haben doch bestimmt alles was man braucht dort selbst.
Ka

Ein kleiner Schlag auf den Kopf

soll ja bekanntlich das Denkvermögen erhöhen. Leider dürfen wir aber die Kundschaft nicht schlagen. Und so wird die Frau es eben nie begreifen. Seit Wochen nervt sie jede und jeden (Dieser Genderkram nervt übrigens auch) uns fast täglich. "Ich kann meine E-Mail auf ihren Rechnern nicht mehr öffnen, früher ging das, und daheim ging es auch, nur ist mein Computer kaputt" und so labert sie und lab...
Dabei kann sie ihre Mails ganz einfach lesen, sie muß nur einen Mausklick mehr machen als daheim. Das zeigte ich ihr auch. Doch sie will es einfach nicht verstehen. Leugnet es sogar frech. Wenn man ihr nun auf den Kopf haut, verdientermaßen, dann vielleicht versteht sie es mal. Oben liegt ein schöner Hammer. Den hole ich.
Ka 

Was ich gar nicht mag

Ältere Damen, die mit ihrem brandneuen Tablet ankommen und mir diesen in die Hand drücken, WLAN murmeln, mir das Gerät nach zwei Sekunden dann wieder aus der Hand reißen, selbst wild herumtippen und auf meine Frage "Wie sind Sie denn bisher ins Internet gekommen?" nur mit "Ja" antworten.
De

Frommer Wunsch

Am Montagabend von einer Kundin mit "Schönes Wochenende" verabschiedet zu werden, ist ein sehr langwieriger Wunsch.
De

Was den anderen so passiert

Dieses Begebnis hat sich nicht bei uns zugetragen, aber weil es so schön ist, müssen wir es einfach hier anbringen.
Kundin wendet sich an einen Mitarbeiter: "Ich habe eben ein Buch abgegeben, aber mein Lesezeichen darin vergessen. Können Sie es mir bitte aus der Sortieranlage heraussuchen?"
Wie sich herausstellte war das Lesezeichen ein gefaltetes Bonbonpapier. Kundin: "Ach, wo Sie das Buch jetzt schon in der Hand haben, könnte ich es vielleicht noch einmal ausleihen?"
De

Besser als die Schleimspuren überall

Ein Elternpaar auf der Suche nach den Haustierbüchern. Mutter: "Unser Sohn bringt jetzt schon die ganze Zeit Schnecken mit ins Haus; vielleicht sollten wir doch über ein anderes Haustier nachdenken..."
De

Schweigend reden

Soeben wird hier ein Einführungskurs zur Gebärdensprache abgehalten. Der Vortragende hat seinen Kurs teilweise auf einer PowerPoint Datei
zur Präsentation hergerichtet, wir kreativen Trottel dürfen aber nur Impress auf dem Rechner besitzen. Egal, es sind ja nur zwei Folien nicht anzuschauen, die anderen 16 sind nur gaaanz wenig verzerrt. Und zu so einer Angelegenheit braucht es auch  Stille und Konzentration. Was aber unsere bedauernswerten Putzleute nicht begreifen. Die nicht nur von Sub zu Sub gereicht und wahrscheinlich noch von 10 anderen Subunternehmern mißbraucht werden, sie reden auch nur in einer ganz seltenen osteuropäischen Sprache. Folglich verstehen sie uns nur schlecht. Eigentlich verstehen sie nichts.  Auch nicht, dass sie jetzt nicht staubsaugen können. Denn nur der Vortragende ist wirklich taub. Und sie sollten auch nicht eine Unterhaltung über zwei Stockwerke hinweg führen. Sollte ich eigentlich was arbeiten nebenbei? Nö nö nö. Hungrig wird nicht gearbeitet.  Jetzt schreien sich die Putzleute wieder irgendwas entgegen. Nicht weil sie böse sind. Doch der alte Herr ist harthörig. Dafür ist die junge Gebärdendolmetscherin sehr ansehnlich. Nützt aber auch nichts, sie muß logischerweise die ganze Zeit den Vortragenden anstarren. Ich verstecke mich jetzt auf der Terrasse zum Tabakieren.
Ka       

E-Mails die wir gerne lesen

würden...


Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine halbtags arbeitende Kollegin hat sich eben für den Rest der Woche gesund gemeldet. Meine andere Kollegin ist aus dem Urlaub zurück. Deshalb freue ich mich sehr keine Vertretung zu benötigen.

Häh?

Dieser Schwäbin, die sich eben anmelden will, falls ich sie recht verstehe, jemand sollte diesem Volk mal eine logopädische Schnellhilfe spendieren.
Vielleicht nehmen wir das in unserer medienpädagogisches Konzept auf.
Dann hätte das einen Nutzwert für die armen Geschöpfe.
Ka

Geht doch gut

Im Büro sitzend und mit unserem Spielzeug die neue CD von Juan Diego Flórez abhören. Natürlich rein dienstlich. Kann ja sein es fragt mal jemand ob er was taugt. Tut er.
Ka

Krächz

Acht Neuanmeldungen in zwei Stunden ist - denke ich - eine ganz gute Quote. (Und das nicht während einer Klassenführung!). Dafür ist die Stimme jetzt weg. Zum Glück kann ich mich auch ohne Stimme wundern, dass hier Leute hereinkommen und ihre Schuhe ausziehen um dann in Socken durch die Regale zu ziehen. Das irritiert mich.
De

A bisserl seltsam

ist das schon. Warum plaziert sich die Frau im Schneidersitz neben mein Büro, hat dabei die Schuhe ausgezogen und spielt an ihrem Handy rum? Seit über einer Stunde.  Ist das ein Sitzstreik? Ist das erlaubt? Ist das Ladylike? Wir haben doch genügend Sitzmöbel im Haus. Hoffentlich hat sie keinen Hexenschuß und kommt nicht mehr hoch.  
Ka