Dienstag, 30. September 2008

In einer Suchtklinik

werde ich landen, wenn ich nicht vorher vollkommen verarmt sterbe. Denn: Snooker! Dieses Spiel macht süchtig und jede Stunde kostet 10 €. Einzige Rettung: Ein Snookertisch muß in die Bibliothek. Platz genug wäre ja. Bin nämlich wieder beim Abschreiben.
Ka

Donnerstag, 25. September 2008

Geburtstag



Die hier so hervorragend postende "De" hat heute Geburtstag, zog es aber vor diesen in Italien zu feiern ( besseres Essen?) und so wird hier auch nicht verraten wie alt sie geworden ist. Nämlich 30. Darauf einen Schluck Kamillentee.

Was anderes. Die Bibliothek hier wird am 01. August 2008 geschlossen und im November an einem neuen Standort wieder eröffnet. Abschreiben!

Montag, 15. September 2008

Facharbeiten

Wenn auf diverse Romane jetzt der Interessenaufkleber "easy & enstpannt" geklebt wird, möchte man dennoch rasend werden. Für die Eingeweihten dazu ein Wortspiel. "Im neuen hausen".
Ka

Der Herbst ist da...


... und mit ihm das schmuddelige, kalte Wetter. Kinder kommen mit Mützen und Schals in die Bibliothek, unsere Fundkiste wird bald wieder überquellen mit liegengebliebenen Winterklamotten. Selbst unser Thermometer hat uns heute überrascht - wir wussten ja, dass es kalt ist, aber sooo kalt??? Nach einigem Rätseln hat sich herausgestellt, dass irgendwelche Idioten draußen das Band durchtrennt haben. Die Deppen der Welt werden leider nicht weniger...
Leider bringt uns das Mistwetter auch unsere Stammgäste mit den unangenehmen Gerüchen zurück. Normalerweise nächtigen sie bei warmen Temperaturen wohl unter Brücken, zumindest lassen Aussehen, Geruch und die vollgepackten Räder das vermuten. So gar nicht zum Bild passt jedoch der iPod, der einem dieser Herrschaften um den Hals baumelt und eifrig genutzt wird. Wir werden das weiter im Auge behalten und uns hin und wieder eine olfaktorische Pause gönnen. Ansonsten drohen wirklich Ohnmacht oder Übelkeit. So ist das, in den schönen, trockenen, öffentlichen Einrichtungen. Leider...
De

Donnerstag, 11. September 2008

Innovation


Herr Mehdorn hat es vorgemacht, wir springen auf den Servicezug mit auf. Allerdings verlangen wir keine Beratungsgebühr (etwa pro Auskunft 5 €), sondern wir führen die gute alte Sanduhr wieder ein. Künftig hat jeder Kunde das Recht, 3 Minuten lang seine Fragen zu stellen. Nach 3 Minuten heißt es dann: Der nächste bitte. So vermeiden wir unnötiges Kundengequatsche und stellen die Weichen auf Zukunft. Und damit die Kunden auch sehen, wie viel Zeit ihnen noch bleibt, klebt die Sanduhr praktischerweise auf dem Kopf des Kollegen. Das soll uns erst einmal jemand nachmachen!
De

Finstere Gestalten walten...

...hier am Internet. Die Reservierungsliste für den Internetplatz ist voll. Lauter verschiedene Namen, doch nur eine Handschrift ist zu erkennen. Dann kommt er. Stets schweigend, ganz ohne Gruß. "Und setzt sich nieder und schüttelt die Glieder" (Schiller im Original). Legt sich vier Telefone auf dem Tisch und tippt am PC rum und wartet. Es startet ein klingeln. Er geht ran. Spricht leise. Es klingelt das andere Phon. Er meldet sich wieder. Doch nennt er jetzt einen anderen Namen. Stechender Blick, Hut im Gesicht, klar der Mann ist, Terrorist!
Falls wir es überleben, meld ich mich wieder.
Ka

Mittwoch, 10. September 2008

Der Wald ist tot...

... und wir haben ihn auf dem Gewissen. Oder nicht unbedingt wir, sondern unsere Kunden, die uns tonnenweise Flyer, Prospekte und Plakate zum Auslegen/-hängen anschleppen. Geworben wird für Kinderbetreuung, Liederabende, Flohmärkte, etc. Leider bleiben wir auf diesen Papierbergen überwiegend sitzen und dürfen diese später in unserer Papiertonne entsorgen. Was dabei schon Wald durch unsere Hände gegangen ist, möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Vielleicht sollten wir die gute alte Tafel wieder einführen, auf der die Kunden ihr Anliegen kritzeln. Oder sie sollen ihre Veranstaltungen/ Angebote in unsere Hausmauer meißeln. Dann hätten wir vielleicht auch bald nicht nur weiterhin eine abrissreife Hütte hier stehen, sondern auch ein Kulturdenkmal, in das wieder Geld gesteckt wird (für drigende Dacharbeiten wird nämlich immer nur das nötigste investiert...)
De

Hörnerv

Hin und wieder zeigen wir im Kinderprogramm einen Film. Von den Kindern wird das gerne angenommen und die Eltern sind auch froh, wenn sie sich in Ruhe hier umsehen können. Nur manch andere Kunden fühlen sich durch die Lautstärke, die wirklich sehr human ist, beeinträchtigt. Erst jüngst war während einer Vorstellung wieder eine ältere, behütete Dame da, die - mit schmerzverzehrtem Gesicht - meinte: "Oooh, was für eine gräääßliche Musiiik!"
Diesen Kunden kann man aber nicht helfen. Wir sind eine Bibliothek für alle und hängen unser Programm öffentlich aus. Vielleicht würde auch hier lesen helfen - dann kann man nämlich zu anderen Zeiten die Bibliothek aufsuchen...
De

Sonntag, 7. September 2008

Hurra

Österreich gewann am Samstag mit 3 zu 1 gegen Frankreich. Und das in einem Bewerbsspiel!
Daher wird diese Woche zur Festwoche erklärt und mit doppelter Freude gearbeitet.
Ka

Vielleicht basiert der österreichische Fußball nach wie vor auf mehreren Irrtümern. Das 3:1 gegen Vizeweltmeister Frankreich war trotzdem ein einziger Glücksfall. Um das aberwitzige Verhalten der französischen Verteidigung sollen sich die Franzosen selbst kümmern, als Gegenleistung hat ihnen zum Beispiel völlig egal zu sein, dass Meister Rapid in der Champions League am Teilnehmer aus Zypern gescheitert ist. Immerhin nach heftiger Gegenwehr.
Es gibt nämlich im Land wirklich gute Fußballer, sogar mehr als elf. Brückner hat die ideale Taktik gewählt, die Spieler haben sie unerschrocken umgesetzt. Dass sie urplötzlich aus eineinhalb Chancen drei Tore erzielt haben, war natürlich nicht geplant. Der Fußball bleibt ein unberechenbarer Lauser. Die WM 2010 in Südafrika ist jetzt näher als ganz weit weg. Litauen, Österreichs Gegner am Mittwoch, hat übrigens in Rumänien 3:0 gewonnen. Wer ist nun Favorit? Brückner ahnt es. (Christian Hackl, DER STANDARD Printausgabe

Donnerstag, 4. September 2008

Sehr geehrter Islam

Wir befinden uns in einer großen Verlegenheit. Die Katalogisierungsregeln (auch ein schönes Wort) zwingen uns - sozusagen systematisch - Ihren Koran im Regal nach der Bibel aufzustellen. Doch damit nicht genug. Aus Platzgründen steht Ihr religiöses Hauptwerk ein Regal unter dem der Christen. Das geschieht aber nur zu Ihrer Sicherheit. Denn wir sind nicht ganz dicht und es regnet oft herein. Dann werden die Christen vor Ihnen naß. Wir wollen, dass Sie trocken bleiben.
Ka

Das Wochenende naht...

... und das ist gut so. Im Sommerloch gibt es leider nicht so viel zu tun und die Stunden bis zur Mittagspause bzw. zum Feierabend sind lang. Gut, dass der schon einmal erwähnte Künstler, der uns um Bücher für seine Ausstellung angebettelt hat, nur etwa zwanzig Titel mitgenommen hat und wir auf dem Berg aus gefühlten 539 Titeln sitzengeblieben sind. So haben wir jetzt wenigstens etwas, um unsere Kunden zu beglücken und uns zu beschäftigen. Wir verschenken die Titel draußen und der Mensch wird zum Raubtier, zur bücherreißenden Bestie. Immer wieder schön und billiger als der Eintritt in den Zoo. Dieses Spektakel gönnen wir uns ab und an.
De

Integration in Bayern...

...scheint geglückt, wenn eine muslimische Frau mit Kopftuch die Bibliothek betritt und "Grüß Gott!" sagt. (So gestern geschehen.)
Ich bemühe mich, den Kollegen dahingehend zu erziehen, dass er künftig - weil mit Auswanderungsgedanken Richtung Wien beseelt - alle Kundinnen und Kolleginnen zum Üben schon einmal mit "Küss die Hand, gnädge Frau!" grüßt. Bisher lässt der Erfolg dieser Umerziehungsmaßnahme noch auf sich warten...
De

Mittwoch, 3. September 2008

Von Amerika lernen

Wie den Journalen zu entnehmen ist, hat eine plötzlich wichtig geworden Politikerin aus Alaska dafür gesorgt, dass in öffentlichen Bibliotheken dieses Sonnenstaates diverse Bücher aus Bibliotheken entfernt werden mußten. Ich verleihe ihr hiermit den Titel "Heldin der Arbeit" und falls sie es nicht in das weiße Gebäude schafft, darf Sie gerne bei uns weitermachen.
Ka

Dienstag, 2. September 2008

Mehr Licht

Ich kann mich dem werten Kollegen nur anschließen mit seiner Mehr-Luft-Theorie. Zusätzlich erfüllen wir uns mit den ganzen leeren Stellen in den Regalen (die Kunden fragen schon: "Wo sind denn ihre ganzen Bücher???") einen Traum, den Goethe erst auf dem Sterbebett hatte: Mehr Licht.
Kann es eine schönere Verbindung zwischen uns und den deutschen Klassikern geben?
De

Mehr Luft

Immer weniger Bücher stehen bekanntlich hier in den Regalen. Jemand möge bitte untersuchen welche Auswirkung das auf die Luftzirkulation hat. Schließlich naht bald die Heizperiode und wie jedes Jahr, ahne ich fürchterliches. Bestimmt ist es möglich durch geschicktes verteilen der Medien Wärmeflächen zu erzielen. Mathematiker dürfen das gerne differenziert integrieren. Mir ist es ja egal, denn ich friere erst spät. Doch auf die Heizdiskussionen freue ich mich schon. Vorfreude, schönste Freude.
Ka

Montag, 1. September 2008

Urlaubspech

Es kommt ja häufig einmal vor, dass im Urlaub etwas verloren geht, der Reiseführer bleibt unter dem Hotelbett liegen, ein Roman versandet am Strand oder die Kindercassette fällt am Rastplatz aus dem Auto. Wirkliches Pech aber hatte diese Familie: Bei einem Besuch in Paris wurde ihr das Wohnmobil geklaut. Nicht nur, dass Wertgegenstände, Klamotten, etc. weg waren, auch einige Medien aus der Bibliothek sind jetzt in fremden Händen. In solchen Fällen muss man doch einfach ein wenig kulant sein, oder? Schließlich ist die Familie gestraft genug.
De

Misstrauen

Heute war ein seeehr misstrauischer Kunde in der Bibliothek. Er wollte sich anmelden. Dazu brauchen wir einen Personalausweis und eventuell einen Nachweis für die ermäßigten Nutzungsgebühren. Der Kunde hat jedoch alles hinterfragt: Warum brauchen Sie einen Personalausweis? Warum sollte ich der Bibliothek meine Telefonnummer geben? (Auf die Telefonnummer hab ich verzichtet, auch wenn sie manchmal von Vorteil ist...) Am Schluß wollte er auch noch eine Kopie seiner unterschriebenen Einverständniserklärung.
Meine Güte! Wenn alle Kunden so kompliziert wären, hätte ich keine Lust mehr auf Neukunden! Danke ihr alle, die ihr normal seid!
De