Mittwoch, 22. Oktober 2008

bist deppert

Der große Büchereien-Knigge


Durch die Garderobe

Ablegen macht leicht und glücklich! Lassen Sie Ihren Mantel und ihre Tasche(n) an der Garderobe. Das kostet nichts und erhöht Ihren Bewegungsfreiraum beim Benutzen der Bibliothek. Außerdem ersparen Sie uns und Ihnen die unangenehme Taschenkontrolle, mit der wir uns gegebenenfalls vergewissern wollen, dass sie eh unnötig gewesen wäre.

Mit Tieren

Auch wenn Ihr Viecherl keinem Vogerl was antun würde - es gibt Leute, die das Lächeln des harmlosen Wesens als Zähnefletschen missverstehen. Und auch wenn sie Ihren Vier- oder Nochmehrbeiner für sehr intelligent halten - wir versichern Ihnen, dass er von unserem Medienangebot nichts haben (und selbst die "Farm der Tiere" nicht verstehen) wird. Wir bitten Sie daher, als Tiere zu identifizierende Lebewesen auf keinen Fall in die Bibliothek auszuführen. Das gilt in Ermangelung einer artgerechten Serviceeinrichtung auch fürs Foyer und die Garderobe. Versuchen Sie daher nicht, die Garderobe-Bediensteten zur Beaufsichtigung ihres Lieblings zu überreden. Sie verfügen weder über die notwendige Tiersitter-Qualifikation noch über die Zeit, um eine eventuell vorhandene Tierliebe auszuleben.

Beim Benutzen

Wieso Sie in den Bibliotheksräumen nicht Essen, Trinken und Rauchen dürfen, müssen wir Ihnen sicher nicht erst erklären. Wir tun's trotzdem: Wir bemühen uns, die Medien vollständig und in einem unversehrten, sauberen Zustand anzubieten. Es wäre daher nicht nur anständig von Ihnen, sondern auch in Ihrem eigenen Interesse, mit uns für ein langes Medien-Leben in Schönheit und Funktionstüchtigkeit Sorge zu tragen. Das gilt auch und vor allem dann, wenn Sie die Medien bei sich zu Hause benutzen. CDs als Tischunterlage beim Essen und Trinken, Käse-Rinden als Lesezeichen oder Bücher als Begleiter in der Badewanne tragen wesentlich zur Verschlechterung der Benutzungsqualität von Medien bei - und können sogar zu derem frühzeitigen Hin- und Ausscheiden führen.

Vor dem Benutzen

Sie kennen doch sicher den Schmäh, dass jemand am Schwarzmarkt in Neapel einen niegelnagelneuen, tadellos verpackten CD-Player zu erstehen glaubt - und zu Hause einen großen Ziegelstein auspackt. So etwas sollte Ihnen beim Ausleihen von Medien nicht passieren. Daher empfehlen wir Ihnen, auch vor der Entlehnung zu kontrollieren, ob alles beisammen ist, was zusammen gehört - sprich: ob alle Komponenten oder eventuelle Beilagen vorhanden und keine gröberen Schäden sichtbar sind. Damit verhindern Sie es, dass wir bei deren Rückgabe auf die Idee kommen, Sie nach der Herkunft der Kaffeeflecken-Serie im arglos zurückgegebenen Bildband oder dem Verbleib eines CD-Booklets zu fragen - und nötigenfalls Ersatz zu fordern.

Zwischen den Regalen

Wir bemühen uns täglich, die alphabetische Ordnung in den Regalen wieder her zu stellen. Prüfen Sie uns bitte nicht dahingehend, ob wir auch falsch eingeordnete Medien wieder finden. Und auch wenn Sie besonders originell vorgehen und uns ein neues, ausgetüfteltes Ordnungssystem unterjubeln, werden wir das mit größter Wahrscheinlichkeit weder lustig noch gar hilfreich finden. Sollten Sie nicht mehr so genau wissen, wo sie ein Medium aus dem Regal genommen haben und/oder mit dem Alphabet auf Kriegsfuß stehen, geben Sie es bitte einem/einer BibliothekarIn oder legen sie es auf einen der Tische. Und sollten Sie im Zuge ihrer Recherche aufgelesene Medien in eigens angelegten "Nestern" horten, bitten wir Sie, diese nach getaner Arbeit wieder abzutragen.

An den Schleusen

Testen Sie bitte nicht unsere Sicherungsanlage. Sie funktioniert genauso gut wie andere handelsübliche Anlagen auch. Und wir versprechen Ihnen: Sie ist eingeschaltet! Lassen Sie daher alle Medien, die Sie entlehnen wollen, auf Ihre Entlehnkarte eintragen. Und schauen Sie vor Durchqueren der Schleuse sicherheitshalber noch einmal in der großen Innentasche Ihres (ausnahmsweise einmal doch nicht abgegebenen) Mantels nach, ob da nicht versehentlich... aber das wird bei Ihnen sicher nicht vorkommen.

Im Stillen

Nur ein stummes Mobiltelefon ist in der Bibliothek ein gutes Mobiltelefon. Das gilt sowohl im Hinblick auf die nervtötenden Klingeltöne, die bekanntlich nicht zum Zweck der Unterhaltung von Zwangsmithörern komponiert werden, als auch für das von diesen Geräten entfesselte Bedürfnis, beim Sprechen zu Schreien. Wir bitten Sie daher, Ihr Handy in der Bibliothek allenfalls zum (lautlosen) Spielen oder Versenden und (lautlosen) Empfangen von SMS - "...bin gerade auf Seite 824 / lese die restlichen 198 Seiten noch schnell zu Ende..." - zu verwenden. Wenn Sie nicht wissen, wie man das mobile Helferlein auf stumm schaltet oder es nicht aushalten, eingehende Anrufe unbeantwortet zu lassen, dann schalten Sie's bitte vorher aus. Wer in der Bibliothek lautstark telefoniert wird streng gemahnt und böse angestiert! Das gleiche gilt für Schrei-Kontakte zwischen den Regalen (..."Hey - stehen bei dir beim 'S' drüben auch so viele Bücher mit 'K' drin wie hier beim 'B'?"). Es gibt Leute, die in die Bibliothek kommen, weil es bei Ihnen zu Hause zu viel Krach gibt. Lassen wir sie hier doch in Ruhe lesen oder studieren!

Mit Kindern

Da Sie sicher Verständnis dafür haben, dass Sie Ihre Viecherl nicht an der Garderobe abgeben dürfen, werden Sie auch einsehen, dass hier erst recht keine Kinder deponiert werden sollen. Aber nicht nur die Garderobe, sondern auch die Kinderbücherei ist eigentlich nicht zum Abgeben von Kindern da. Unsere KinderbibliothekarInnen haben weder die Zeit noch die Ausbildung zum Kinderhüten -­ und vor allen Dingen nicht die Nerven, die gesamte Bibliothek nach abgängigen Erwachsenen zu durchsuchen. Im Idealfall besuchen erwachsene LeserInnen mit Ihren Kindern die Kinderbücherei und bringen ihnen den Umgang mit Büchern und anderen Medien nahe. Unsere KinderbibliothekarInnen stehen Ihnen dabei gern und mit ganzem Einsatz zur Verfügung.

Am Ende

Es gibt fraglos unzählige Gründe, wieso Sie zur angegebenen Schließzeit noch nicht zum Verlassen der Bibliothek bereit sind. Wir wollen Sie zwar alle wissen, aber erst am nächsten Öffnungstag. Bitte verlassen Sie die Bibliothek zum angegebenen Zeitpunkt. Wenn Sie sich mit BibliothekarInnen unterhalten wollen, sprechen Sie sie während der Öffnungszeiten an und warten Sie nicht, bis man Sie in Form einer Aufforderung zum Gehen anspricht. Für die armen BibliothekarInnen bedeutet das Ende der Öffnungszeit nämlich noch nicht Dienstschluss. Sie müssen nach Torschluss nämlich noch das Licht ausknipsen und die Ruhe nach dem BenutzerInnenansturm genießen.

Quelle: Stadtbibliothek Wien

Ka

1 Kommentar:

hansp59 hat gesagt…

I ziag nach Wien. Pi